In Linz, der „heimlichen Drehscheibe“ des europäischen Kinos (Süddeutsche Zeitung, 2004) jährt sich diesen April das Crossing Europe Festival zum siebten Mal. Vom 20. Bis zum 25. 4. zeigt es „junges, eigenwilliges und zeitgenössisches europäisches Autorenkino“, wobei sich laut Veranstalter das „jung“ nicht auf das Alter der Filmschaffenden, sondern vielmehr auf aktuelle Erzählformen und die künstlerische Gestaltung bezieht.
Der deutsche Beitrag Street Art – Die vergängliche Rebellion der Regisseure Benjamin Cantu und Anne Bürger, beschäftigt sich mit der Vergänglichkeit der Straßenkunst und mit den – oft politischen – Motiven von Street Artists aus Paris, Berlin, New York, London und Moskau .
Cantu und Bürger portraitieren die Künstler und begleiten sie, zeigen ihre Werke aus der Perspektive des Entstehens und der des Betrachtenden. So treffen sie unter anderem Princess Hijab, die Nacht für Nacht in Paris Werbeflächen „angreift, die uns angreifen.“ Mit Stift und schnellem Strich verhüllt sie, was zu viel entblößt, sie „hijabized“ Gesichter und Körper auf Werbe- und Filmplakaten in den Gängen der Metro. In Berlin treffen sie auf ZASD, der mit Pfeil und Bogen Neubauten „akupunktiert,“ auf die New Yorkerin Swoon, deren menschengroße Papier-Objekte manchmal so schnell von Sammlern wieder abgetragen werden, wie sie sie auf den Mauern aufträgt.
Dass Street Art mehr und mehr auch den Moment überdauert und eine Kunst der Galerien wird, ist ein Nebeneffekt, den manche Künstler durchaus schätzen. „Ich will der Welt zeigen, dass urbane Kunst mehr ist als eine Kunst der Rebellion, sondern eine Kunstform, die über Poesie und Alltag spricht und eine Reflexion unserer Gesellschaft ist,“ sagt zum Beispiel der französische Street Art Veteran Blek Le Rat, der im Paris der 80er Jahre als Schablonenkünstler begann und inzwischen, vor allem im Ausland, als Künstler gefeiert wird.
Der Beitrag läuft im Screening unter der Rubrik „Reclaiming Space,“ am 21. April um 18.30 Uhr und am 22. April um 13.30 Uhr.